Warum du auf die Bedürfnisse deiner Seele eingehen solltest

Anmerkung zu Beginn: Ja, mir ist durchaus bewusst, dass dieser Post für manche vielleicht etwas ins Esoterische geht – trotzdem möchte ich ihn auf den Blog stellen. Denn wenn emotionaler Hunger ein Thema bei dir ist, wirst du nicht drumherum kommen, dich mit deinen Emotionen und auch mit den Themen Seele, Selbstliebe und Glücklichsein zu beschäftigen. So viel mal also vorweg! Falls dich das so gar nicht anspricht, dann ist dieser Blogpost vielleicht einfach nichts für dich.

Negative und limitierende Glaubenssätze, Krankheiten, Lebensstile, deine Einstellung zu Geld, zur Liebe, zu Freundschaften und zu fremden Menschen – all das prägt, formt und färbt deine Linse, wie du die Welt siehst, seit deiner Kindheit.

Auch traumatische Erlebnisse, Blockaden und Konditionierung von aussen beeinflussen uns unbewusst oftmals viel stärker, als uns klar ist.

Das alles, all diese Arten von Prägungen, prasseln seit dem Moment unserer Zeugung auf uns ein und beeinflussen unser gesamtes Leben.

Diese Verletzungen und Prägungen können uns aber in die Irre führen, uns dazu verleiten, dass wir Dinge tun und Entscheidungen treffen, die nicht im Einklang sind mit den Bedürfnissen unserer Seele, unserem Innersten. Die Folge: Wir leiden und fühlen uns schlecht.

Was können wir tun, um unsere Linse zu säubern (und warum ist das wichtig)?

Was du tun kannst, darauf möchte ich im Folgenden eingehen. Das Warum möchte ich aber hier noch kurz erklären. Warum ist es wichtig, dass wir unsere Prägungen anschauen? Warum ist es wichtig, darauf zu hören, was unsere Seele sagt und braucht?

Weil wenn wir es nicht tun, sich unser Leben scheisse anfühlt. Wir werden unglücklich und, wenn du wie ich zum Frustessen neigst, schlussendlich dick. Natürlich muss das nicht zwingend die Folge sein, aber es kann mit ein Grund dafür sein und genau deshalb möchte ich das hier ansprechen.

Denn wenn unsere Seele nicht das bekommt, was sie braucht, entwickeln wir Schmerzvermeidungsstrategien – dazu gehört auch emotionaler Hunger, der sich je nach Lebenslage oder Tagesverlauf durch heftige Heisshungerattacken bemerkbar machen kann.

Was emotionaler Hunger ist und was du sonst noch dagegen tun kannst, habe ich in diesem Blogpost (klick!) und ausführlicher in meinem Buch (klick!) beschrieben. Kurz gesagt leiden wir dann unter emotionalem Hunger, wenn unsere Seele hungert.

1. Gehe achtsam mit negativen Gedanken, Meinungen und Überzeugungen um

Wie wir Dinge bewerten, trägt massgeblich dazu bei, wie wir uns fühlen und wie sich unser Leben anfühlt. Siehst du alles durch eine negative Linse, fühlt sich auch alles entsprechend schwer an.

Schau dich mal auf der Strasse um: Du merkst SOFORT, wenn dir eine Person begegnet, die eine positive Einstellung zum Leben hat. Du siehst es, du spürst es – ob du mit dieser Person sprichst oder nicht. Und dir fällt danach auf, dass mindestens 95% der Menschen keine positive Einstellung haben.

Was mir sehr dabei geholfen hat, positiver zu denken, ist keine News mehr zu konsumieren oder zu lesen.

Natürlich kriege ich noch immer das eine oder andere mit oder lese Neuigkeiten zufällig – zum Beispiel auf den Bildschirmen in den Bussen. Aber ich habe aufgehört, mich täglich den vielen negativen Berichten aus aller Welt auszusetzen, weil ich gemerkt habe, dass es mir einfach nicht gut tut.

Dinge anders bewerten

Und, News nicht mehr zu lesen, zu schauen oder zu hören hilft mir dabei, einen positiven Filter an den Tag zu legen und nicht gleich alles negativ zu bewerten.

Ich möchte dir nochmals eine Geschichte erzählen – die vom chinesischen Bauern. Es handelt sich dabei um eine der ältesten Parabeln aus dem Huainanzi. Die ungefähre Geschichte lautet wie folgt:

Es war einmal ein Mann, der lebte in einem chinesischen Dorf. Zwei Dinge in seinem Leben liebte er aus ganzem Herzen: Seinen Sohn und sein Pferd. Beide brauchte er zum Überleben – das Pferd, um das Land zu bestellen und den Sohn, um das Pferd zu reiten.

Da das Dorf sehr arm war und er ein Pferd besaß, bewunderten ihn die Leute und sagten, was für ein Glück er habe, dass er ein Pferd besäße. Er sagte nur: „Ob es gut ist, ob es schlecht ist – wer weiss?“

Eines Tages brach das Pferd aus und galoppierte in die Berge – der Bauer hatte sein einziges Pferd verloren. Die Dorfbewohner kamen und sahen die leere Koppel: „Oje, der arme Bauer, jetzt hat er kein Pferd mehr!“ Und er erwiderte nur: „Ob es gut ist, ob es schlecht ist – wer weiss?“

Einige Tage später sah der Bauer sein Pferd zurückkommen – im Schlepptau hatte es eine wunderschöne Stute dabei. Die Dorfbewohner beglückwünschten den Bauern wieder und der Bauer selbst sagte nur: „Wer weiss.“

Der Sohn wollte die Stute ein paar Tage später reiten und alle Dorfbewohner bewunderten ihn auf dem schönen Pferd. Doch das Pferd scheute und warf den Sohn ab. Beim Sturz brach er sich das Bein bis zur Hüfte und alle fragten sich, ob der Sohn je wieder gehen werden könnte und sprachen dem Bauer ihr Beileid aus. Doch der Bauer meinte nur: „Ob es gut ist, ob es schlecht ist – wer weiss?“

Wochen und Monate zogen ins Land und eines Tages wurden die Dorfbewohner durch wildes Getrappel aufgeschreckt – Soldaten des Kaisers zogen durch das Land um alle kampftauglichen Männer für den Krieg einzuziehen. Doch der Sohn des Bauern wurde wegen des kaputten Beines verschont. Viele im Dorf sagten, wie glücklich der Bauer sei, dass sein Sohn nicht eingezogen wurde – und rate mal, was er antwortete: „Ob es gut ist, ob es schlecht ist – wer weiss?“

Die Moral hinter dieser Geschichte ist folgende: Glück und Unglück wechseln sich ab, bei jedem einzelnen von uns. Und wir können nie sagen, als was sich ein Ereignis herausstellen wird.

Fakt ist aber, dass wir entscheiden können, wie wir damit umgehen möchten. Und wichtig ist, zu verstehen, dass wenn wir etwas als „gut“ oder „schlecht“ bewerten, das eine Wirkung auf uns hat. Sobald wir nämlich etwas als „schlecht“ einschätzen, leiden wir. Wenn wir hingegen ein Ereignis gar nicht bewerten (so wie in der Geschichte oben), wird uns dieses Ereignis auch nicht belasten, da wir nicht wissen, ob es als gut oder schlecht anzusehen ist.

Frage dich also:

  • Was alles in deinem Leben (Situationen, Gewohnheiten, Menschen) tragen dazu bei, dass du die Welt oder Situationen eher negativ bewertest? Was, sofern möglich, kannst du dagegen tun?
  • Beobachte deine Gedanken und halte sie am besten in einem Tagebuch fest.
  • Wenn du dich schlecht  fühlst: Was war der vorangehende Gedanke? Damit zeigen sich oftmals negative Überzeugungen und Glaubenssätze, mit denen du dich selbst klein hältst.

2. Hör in dich hinein

Deine Seele hat leider nicht die Angewohnheit, ihre Bedürfnisse lautstark kund zu tun. Sie ist viel eher leise, mehr ein Flüstern. Sie kommuniziert häufig auch nicht mit Worten, sondern eher mit guten Gefühlen oder spontanen Eingebungen.

Hattest du jemals einen Gedanken, eine Idee und hast ihn dann abgetan, weil er dir vielleicht Angst gemacht hat oder es sich in deinem Kopf ein klein wenig lächerlich angehört hat?

Wenn dir das wiedereinmal passiert, versuch, den Kopf ausgeschaltet zu lassen und fühl zuerst einmal in diesen Gedanken, diese Idee hinein. Fühlt es sich gut an? Ja? Dann sieh dir diesen Gedanken, diese Idee mal genauer an. Wenn du dazu neigst, die Dinge zu „zerdenken“, schau dir auch die nachfolgenden, eher negativen Gedanken an. Ist da was Wahres dran? Oder spricht da nur die Angst, die Unsicherheit aus dir?

So oder so ist es wichtig, dass du immer wieder einmal innehältst und dich nicht nur permanent beschäftigst, sondern auch mal die Gedanken bewusst schweifen lässt. Die Seele baumeln lassen – damit sie die Gelegenheit hat, mit dir zu kommunizieren. Alles was du tun musst, ist die Bereitschaft zu haben, zuzuhören.

  • Suche die Stille. Nur so kannst du deiner Seele überhaupt die Möglichkeit geben, sich bemerkbar zu machen. Meist sind wir im Alltag so zugeschallt und sind immer irgendwie beschäftigt, dass sie gar nicht zu uns durchdringen kann. Übe das Nichtstun, einfach mal sein. Spazieren gehen und die Natur beobachten, die Gedanken schweifen lassen. Öfters mal Tagträumen.
  • Trainiere und vertraue auf deine Intuition. Wenn du z.B. spontan an jemanden denken musst, schreib ihm oder ihr eine kurze Nachricht. Es muss gar nicht viel sein – einfach: Hey, schon lange nichts mehr gehört – ich hab grad an dich gedacht. Ich hoffe, dir geht es gut! Liebe Grüsse.
    Gib einfach deinem Impuls nach!
  • Stell dich den grossen, wichtigen Fragen:
    • Wer bin ich?
    • Wer will ich sein?
    • Was will ich für mich?
    • Was tut mir gut?
    • Was macht mich glücklich?

3. Fang an, in deinen Körper hineinzuhorchen

Oftmals können wir negative Gedanken oder nicht ausgelebte Emotionen später in unserem Körper wahrnehmen. Deshalb lohnt es sich, mal in den Körper hineinzuhorchen und hineinzufühlen: Geht es mir gut? Wie fühlt sich alles an?

Denn wir wissen genau, wie es sich anfühlt, wenn wir glücklich und zufrieden sind, oder wenn uns Dinge belasten.

Dein Körper ist also ein guter Spiegel für die Seele!

Frage dich also: Was tut dir gut? Wovon brauchst du mehr und wovon weniger?

Übung: Mach öfter mal den Bodyscan

Leg dich hin oder setze dich auf einen bequemen Stuhl und „scanne“ den Körper von Kopf bis Fuss. Was kannst du wahrnehmen? Wo tut vielleicht etwas weh oder fühlt sich nicht so gut an? Atme an genau diese Stelle und schick ein Dankeschön oder ein Lächeln dahin.

 

4. Fühle deine Emotionen

Apropos nicht gefühlter Emotionen: Lerne, sie zuzulassen und zu fühlen. Das ist enorm wichtig!

Spannend ist, wenn du dich einmal mit deinen Gefühlen auseinandersetzt, wirst du merken, dass negativen Gefühlen meist ein negativer Gedanke vorausgegangen ist. Indem du dich also bewusst und achtsam mit deinem Körper und deinen Gedanken auseinandersetzt, kannst du schon sehr viel Gutes für dich tun.

Du solltest aber darauf achten, dass du die Emotionen zwar fühlst, aber du solltest dich nicht darin suhlen. Nimm deine Emotionen war, fühle sie und lass sie dann wie eine Pusteblume mit dem Wind davon ziehen.

Übung:

Wenn du mal durch den Wind bist oder einfach nicht gut drauf, dann versuch, das Gefühl, das du fühlst, zu benennen und zu umschreiben.

 


 

Damit wir unsere Seele und ihre Bedürfnisse überhaupt wahrnehmen können – und damit den emotionalen Hunger besiegen können, müssen wir erst einmal all das Negative, das uns Energie raubt, beseitigen.

Dazu gehören negative Gedanken, negative Weltansichten und Meinungen, nicht gelebte Emotionen – kurzum alles, was uns schlecht und klein fühlen lässt.

Am einfachsten schaffen wir das, wenn wir achtsam mit uns, unseren Gedanken und unserem Körper umgehen und einfach mal in uns hineinhorchen und uns auch mal an unangenehmere Fragen trauen. Was tut mir gut? Was will ich für mich? Wie will ich den Rest meines Lebens verbringen?

Das ist der Schritt zu mehr Leichtigkeit, zu mehr Freude und – wenn alles stimmt – zu weniger Kilos.

Also: Auf in ein neues, leichteres Leben!

Alles Liebe,
Romina

Romina Scalco

Romina Scalco hat nach unzähligen fehlgeschlagenen Diäten und gesundheitlichen Problemen mit Low Carb die Lösung für sich gefunden. Seit 2013 schreibt die Bloggerin und Buchautorin auf ihrem Low Carb Blog über eine Ernährung, die ganz nach dem Bauchgefühl geht, was Abnehmen mit Glücklichsein zu tun hat, wie du glücklicher sein und wie du gesunde Gewohnheiten in deinen Alltag implementieren kannst. Ihr Motto: Es gibt nicht DIE Ernährungsform für alle. Finde Deinen persönlichen Weg.

4 Gedanken zu „Warum du auf die Bedürfnisse deiner Seele eingehen solltest“

  1. Liebe Romina
    Danke für den sehr guten Artikel.

    Für mich gehören noch zwei Sachen dazu:
    1. Dankbarkeit für alles Schöne und Gute, das wir erleben, aber auch für Negatives, denn daraus können wir wieder etwas lernen.
    2. Vergebung für andere, wenn sie uns z.B. beleidigen, mobben oder so. Aber ich denke auch sich selber muss man oft vergeben.

    Mir bringt das sehr viel, damit es mir wieder besser geht, wenn ich mal nicht so positiv gestimmt bin.

    Liebe Grüsse

    Brigitte

    Antworten
    • Liebe Brigitte

      Da stimme ich dir von ganzem Herzen zu! Diese zwei Dinge sind essentiell, wenn man glücklich sein will.
      Danke für deine Ergänzungen!

      Liebe Grüsse,
      Romina

      Antworten
  2. Hallo Romina. Ich finde deine Seite und deinen Blog super. Der neue Artikel über die Bedürfnisse der Seele ist wirklich gut. Ich finde, das hat auch viel mit der Entdeckung des eigenen Weges zu tun. Der Berufung. Die meisten Menschen haben verlernt, in sich hineinzuhören. Doch man kann es wieder neu „lernen“.

    Liebe Grüsse

    Andreas

    Antworten
    • Lieber Andreas

      Ganz herzlichen Dank für deinen lieben Kommentar!

      Das stimmt absolut – ich hoffe, mehr Menschen lernen das wieder – es gibt nichts Schöneres, als einen Menschen für etwas brennen zu sehen, der seinem Herzen folgt.

      Alles Liebe,
      Romina

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Benachrichtigung bei neuen Kommentaren (wenn du eine E-Mail erhalten willst, sobald ich dir geantwortet habe):