Heute folgt ein Gastbeitrag von Andreas Schmidt – Andreas ist angehender Ernährungscoach der LCHF Deutschland Akademie und lebt für die ketogene Ernährung. In diesem Beitrag erzählt er seine Geschichte und wie er zu Keto fand – und wie das sein Leben verändert hat. Ganz viel Spass beim Lesen!
Keto Forever!
Als meine gesundheitlichen Probleme vor einigen Jahren immer schlimmer wurden, sah ich mich gezwungen, etwas zu unternehmen. Mir ging es nicht gut. Ich hatte 25kg Übergewicht, Prädiabetes und meine Herzrhythmusstörungen wurden immer schlimmer. Zudem schmerzten meine Gelenke. Auch das war bereits chronisch und ich erinnere mich gut daran, dass vor allem mein linker Ellbogen permanent entzündet war.
Mein Arzt sagte mir, dass diese körperlichen Gebrechen Folgeerscheinungen von Stress sind. Tatsächlich hatte ich auch viel Stress zu dieser Zeit. Bei der Arbeit und auch privat. Es schien mir einfach alles über den Kopf zu wachsen.
Die Therapien und Medikamente, die ich vom Arzt verordnet bekam, halfen allerdings nicht wirklich. Ich realisierte, dass ich mir nur selbst helfen kann, indem ich anfange, mich mit gesunder Ernährung und einem gesunden Lifestyle zu befassen. So stiess ich erstmals auf die ketogene Ernährung.
Warum Keto?
Ich sah mein Hauptproblem in meinem Übergewicht. Meine Herzyrhythmusstörungen machten mir wirklich zu schaffen. Ich suchte nach einer Möglichkeit, möglichst schnell möglichst viel Gewicht abnehmen zu können. So bin ich durch Google recht schnell auf die ketogene Ernährung aufmerksam geworden.
Ehrlicherweise muss ich erwähnen, dass die gesundheitlichen Aspekte dieser Ernährungsweise anfangs zweitrangig für mich waren. Mir ging es darum, schnell abnehmen zu können und so vielleicht meine Herzrhythmusstörungen loszuwerden.
Tatsächlich funktionierte diese Diät bei mir von Anfang an echt super. Ich habe innert kürzester Zeit 15 kg abgespeckt. Ich fand das wirklich bemerkenswert. Auch in meinem Umfeld blieb das nicht unbemerkt. Fast alle sprachen mich darauf an und wollten wissen, wie ich in so kurzer Zeit so viel Gewicht verlieren konnte.
Mein allgemeiner Gesundheitszustand und mein Wohlbefinden verbesserten sich spürbar. Das weckte mein tieferes Interesse an der ketogenen Ernährung und ich fing an mich intensiver mit dieser Ernährungsform zu befassen. Ich las viele Bücher zu dem Thema, alles, was ich in die Finger bekam. Was ich lernte, setzte ich in die Praxis um und fing auch an, meine eigenen Experimente mit Lebensmitteln zu machen. Je mehr ich über die ketogene Ernährung lernte, desto klarer wurde für mich, wie verheerend sich die offizielle Ernährungsempfehlung auf die Gesundheit auswirkt und dass Low Carb die einzige wirklich gesunde Ernährungsform ist. Low Carb in Abwechslung mit ketogenen Phasen.
Was ich mit Keto erreicht habe
Mein allgemeiner gesundheitlicher Zustand hat sich durch die ketogene Ernährung massiv verbessert. Ich habe keine chronischen Entzündungen mehr, verfüge über gefühlt doppelt so viel Energie wie vorher, bin selbstbewusster und glücklicher. Ich fühle mich einfach grossartig.
Ich habe insgesamt 25kg abnehmen können und mein Wunschgewicht vor ca. 2 Jahren erreicht. Und auch gehalten. Durch die positiven Auswirkungen der ketogenen Ernährung auf meine Gesundheit hatte ich immer mehr das Bedürfnis, auch in anderen Bereichen meines Lebens besser auf meine Gesundheit zu achten. So habe ich zum Beispiel angefangen täglich 30 Minuten zu joggen, auf genügend Schlaf zu achten, mich nach Möglichkeit täglich an die Sonne zu begeben, mich mit Nahrungsergänzungsmitteln und natürlichen Heilmitteln zu befassen und ich begann, jeden Tag ca. 30 Minuten zu meditieren.
All diese gesundheitsfördernden Verhaltensweisen und Gewohnheiten konnte ich mir nur durch die ketogene Ernährung aneignen. Nur dadurch habe ich das Gespür dafür entwickeln können, was mein Körper wirklich braucht. Nur dadurch hatte ich die notwendige Energie, diese Verhaltensweisen in mein Leben zu integrieren. Das wäre ohne die vitalisierende Wirkung der Ketonkörper undenkbar gewesen.
Mittlerweile befasse ich mich intensiv mit ganzheitlicher Gesundheit. Wobei ich davon überzeugt bin, dass die Ernährung die Basis davon bildet und einen langfristigen Auf- und Ausbau gesundheitsfördernder Verhaltensweisen in vielen Fällen überhaupt erst ermöglicht. Jedenfalls war es bei mir so. Es ist erstaunlich, wie tiefgreifend sich mein Leben verändert hat durch eine einfache Umstellung meiner Ernährungsgewohnheiten.
Meine anfänglichen Schwierigkeiten mit der ketogenen Ernährung
Obwohl ich sehr schnell gut sichtbare Ergebnisse erzielen konnte, hatte ich doch Startschwierigkeiten. Meine grösste Herausforderung war mein Unwissen über Makronährstoffe. Ich wusste nicht, wo Kohlenhydrate drin sind, welche Kohlenhydrate ganz gemieden werden sollten und welche in Massen genossen werden dürfen. Ich hatte auch keine Ahnung von Fett und Protein.
Das hat dazu geführt, dass ich mich sehr einseitig ernährte und dadurch einen Vitaminmangel entwickelte. Ich bekam Aften im Mund und fühlte mich krank. Ich realisierte, dass ich meinen Speiseplan abwechslungsreicher gestalten musste. Doch ich hatte keine Anhaltspunkte, wie genau ich das anstellen sollte.
Obwohl ich anfangs recht viele Fehler machte, auch in der Zusammensetzung der Makronährstoffe, und mich wahrscheinlich gar nie so richtig in einer Ketose befand, funktionierte diese Ernährungsform bei mir super. Ich lernte fortlaufend dazu und befand mich dann auch wirklich gemessen in einer Ketose.
Meine Kohlenhydratsucht war auch recht stark. Ich hatte Mühe, davon loszukommen und musste meine eigene Strategie entwickeln um dies bewerkstelligen zu können. Was bei mir sehr gut funktioniert hat waren
- Proteinbrot / Eiweissbrot
- Mein Nuss-Smoothie
- Hüttenkäse
- Gemüse mit Fett
- Himbeeren
Die Sucht nach Kohlenhydraten kann wirklich stark sein und vor allem am Anfang intensives Verlangen auslösen. Es ist wichtig, dass man eine Strategie hat um damit klarzukommen.
Ich kann wirklich jedem nur Empfehlen Eiweissbrot auszuprobieren. Es sieht aus wie das gewohnte Brot und schmeckt je nach Art des Brotes zumindest ähnlich. Auch Eiweissbrot enthält in der Regel noch immer etwas Kohlenhydrate, was dadurch dann auch zur Befriedigung des Verlangens beiträgt. Es kann aber auch als kleiner psychologischer Trick betrachtet werden, weil es aussieht wie normales Brot und einem das Gefühl vermittelt, nicht auf soviel verzichten zu müssen.
Mit einem Nuss-Smoothie (auf Basis Mandelmilch, mit Walnüssen, Haselnüssen, Kernen etc.) kann man sich dem intermittierenden Fasten annähern. Er ist sehr nahrhaft und kann eine komplette Mahlzeit ersetzen. Er nimmt den Appetit und befähigt somit, einen ganzen Tag lang ohne Essen zu überstehen.
Wenn ich ein kleines Hüngerchen habe, greife ich oft zu Hüttenkäse, der nimmt mir den Appetit ziemlich schnell. Aber auch eine Portion Gemüse mit reichlich Fett eliminiert bei mir sämtliche “Gelüste”, wenn sie dann mal auftreten. Was durchaus vorkommen kann, aber nicht sehr oft.
Wenn ich mal Lust auf was Süsses habe, was auch manchmal vorkommt, dann esse ich die 90% Schokolade von Lindt, die hat nur 14g Kohlenhydrate pro 100g. Oder Himbeeren, die haben auch nur ca. 5g KH pro 100g. Zwei Handvoll Himbeeren nehmen mir jegliche Lust auf Süsses. Manchmal esse ich sie mit Schlagsahne.
Keto Forever
Für mich ist ganz klar, dass ich langfristig dem ketogenen Lifestyle treu bleibe. Ich habe genügend Erfahrungen und Eindrücke sammeln können, die diesen Entschluss untermauern. Ich könnte gar nicht mehr zurück zum alten Ernährungsmuster. Wenn ich mal einige Tage nacheinander “cheate”, dann merke ich auch sehr schnell, wie negativ sich das auf meinen gesundheitlichen Zustand und meinen Energielevel auswirkt. Es fällt mir deshalb auch alles andere als schwer, das durchzuziehen.
Ich bin aber etwas lockerer geworden und ernähre mich nicht mehr strikt nur noch ketogen. Sicher einmal pro Woche esse ich etwas mehr Kohlenhydrate, so im Bereich Low Carb mit etwa 100g Kohlenhydrate an einem Tag. Den Rest der Woche esse ich aber ketogen und kombiniere es meistens mit intermittierendem Fasten; ich esse dann nur einmal am Tag, und zwar abends.
Mehr über Andreas erfährst du auf seiner Webseite oder auf seinem Instagram-Account. Andreas ist zurzeit 38 Jahre alt, ist Teilzeit-Angestellter und Hausmann und absolviert die Ausbildung zum ganzheitlichen Gesundheits- und Ernährungscoach und – wie du vielleicht schon festgestellt hast – brennt er für die ketogene Ernährung!
Brennst du auch für die Low Carb / LCHF / oder ketogene Ernährung und hast eine tolle Erfolgsgeschichte? Melde dich bei mir und schick mir eine Email an romina@low-carb-blog.ch und ich veröffentliche gern deine Geschichte, um andere auf ihrem Weg zu inspirieren.