Kennst du schon Karen’s Blog? Falls nein, wird es höchste Zeit: Sie schreibt sehr persönlich über ihr Leben mit der ketogenen Ernährung – und wie sehr es sich seither verändert hat. Sie verfasst auch viele tolle Rezepte und Beiträge. Unter anderem auch diese Blogparade, zu der sie aufgerufen hat.
Gefragt hat sie nach meinen Erfahrungen, „wie Keto / LCHF dein Leben verändert hat“. Und dabei möchte ich natürlich herzlich gerne mitmachen!
Wenn Keto / LCHF dein Leben verändert
Für alle, die mich und meinen Blog noch nicht kennen: Ich heisse Romina, bin zur Zeit noch 25 Jahre alt und habe gesundheitlich sowie gewichtstechnisch schon eine ziemliche Reise hinter mir.
Genau das ist auch der Grund, weshalb ich den Weg zu Low Carb und anschliessend auch zu LCHF gefunden habe. Ich wollte unbedingt abnehmen, weil ich trotz (oder gerade deswegen?) unzähligen Diäten und Ernährungsberatungen stetig an Gewicht zunahm. Nach meinem Klick-Moment wusste ich: So kann das nicht weitergehen.
Bei den vielen gesundheitlichen Beschwerden, die ich damals hatte, war mir nicht bewusst, dass das alles Anzeichen für eine falsche Ernährung waren: Abwechselnd Verstopfung und Durchfall, selten „normaler“ Stuhlgang, permanenter Luftantrieb von hinten, weil ich so dermassen aufgebläht war, Bauchkrämpfe, Müdigkeit, Brain Fog, nachmittägliches „Mir-knallt-gleich-der-Kopf-auf-die-Schreibtischplatte-Syndrom“, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen und so weiter.
Dazu kam, dass ich nie, wirklich nie satt war. Egal wie viel ich zum Frühstück oder zu Mittag ass – nach zwei Stunden hatte ich wieder Hunger. Wenn ich es mal vier Stunden ohne zu naschen aushielt, fand ich mich über Mittag oder auf den Nachhauseweg mit zittrigen Beinen und Händen vor der Bäckerei wieder, um eine kleine Stärkung für unterwegs zu kaufen. Abends plagten mich fürchterliche Heisshungerattacken.
Der Test, der mein Leben veränderte
Bis jetzt gab es wohl nur wenige Zettel, die mein Leben so stark und langfristig verändert haben. Bei mir war es ein Stoffwechseltyptest, den ich von einer Bekannten erhielt. Mit dem Ergebnis, dass ich eindeutig ein Fett- & Eiweisstyp bin, fand ich meinen Weg zu Low Carb und später auch zu LCHF.
(Wenn du Interesse hast, findest du einen solchen Test hier (klick!))
Am meisten zu beissen bei der Umstellung hatte ich definitiv in den ersten Tagen der Umstellung – weil ich einen ernsthaften Zuckerentzug durchmachte. Nichts hätte mich vorher darauf vorbereiten können. Vor allem wusste ich erst im Nachhinein, was ich da überhaupt durchgemacht hatte. Ich bin wie ein Junkie – ich war ja auch einer – durch die Wohnung gerannt auf der Suche nach Zucker. Da dachte ich wirklich nur: Oh Gott, bin das wirklich ich?
Eine Wendung um 180 Grad
Die Ernährungsumstellung hat mein Leben wirklich auf den Kopf gestellt. Nicht nur, dass ich endlich abnehmen konnte, sondern ich hatte plötzlich wieder Energie und eine ungeahnte Antriebskraft in mir. Da wurde mein Ehrgeiz geweckt und auch Sport wurde wieder ein wichtiger Teil meines Lebens.
Ich war früher als Kind und als Teenie immer sportlich unterwegs, habe dann aber aufgrund der Ausbildung, dem damit verbundenen Lernstress aber auch aufgrund meiner Erkrankung den Sport sehr vernachlässigt. Mit den Diäten kamen und gingen auch die Sportversuche, aber erst seit Low Carb bzw. LCHF habe ich wieder fix Sport in meinem Alltag integriert.
Und das nicht zu knapp! 🙂 Kurz nach der Ernährungsumstellung habe ich mich endlich getraut, mal wieder was Neues auszuprobieren und habe mit Kickboxen angefangen. Mittlerweile bin ich bei regelmässigem Kraft- und Ausdauertraining gelandet, das ich grösstenteils im Fitnesszenter in der Nähe, teils aber auch Zuhause oder draussen absolviere. Das mache ich 3-5 Mal pro Woche.
Und, um dem Ganzen noch das Krönchen aufzubinden: Das Training ist mir so wichtig geworden, dass ich dafür meinen ganzen Tagesablauf umgekrempelt habe und ich das Training jeweils früh morgens noch vor der Arbeit absolviere. Das gibt mir ein unglaublich gutes Gefühl und ich starte energiegeladen und happy in den Tag, mit dem Wissen, dass das Wichtigste bereits geschafft ist.
Auf diese Verwandlung bin ich unglaublich stolz – ich hätte NIEMALS gedacht, dass ich mal ein Mensch sein werde, der um fünf Uhr morgens aufsteht, um Sport zu machen.
Meine Ziele mit Low Carb / LCHF
Im Vordergrund stand von Anfang an ganz klar eine Gewichtsabnahme.
Dieses Ziel habe ich bis jetzt nur zum Teil erreicht. Ich habe abgenommen, aber noch nicht so viel wie ich gerne hätte. Ich bin noch ca. 15 Kilo von meinem Wunschgewicht entfernt.
Aber ich muss sagen, in der Zwischenzeit haben sich auch meine Prioritäten verschoben. Aufgrund meiner Erkrankung (Endometriose) muss ich Hormone nehmen, die mir die Reise nicht so einfach machen wie ich mir das wünsche. Aber das ist mittlerweile in Ordnung so. Es geht seeehr langsam voran, aber ich bin über jeden noch so winzigen Schritt in die richtige Richtung dankbar.
Zudem, wenn ich sehe, was ich in sportlicher Hinsicht für Fortschritte mache, bin ich schon zufrieden. Aber auch dort geht noch einiges!
Gesundheitlich geht es mir immer besser und dafür bin ich wahnsinnig dankbar. Ich entscheide jeden Tag, ob ich mit dem, was ich tue und was ich esse, mir etwas Gutes tue oder eben nicht.
Meine Probleme und wie sie mich noch immer begleiten
Von Anfang an hatte ich zwei Probleme mit der Ernährungsumstellung, die mich noch immer begleiten:
Erstens der Kampf mit meinen Mitmenschen und das Gefühl, immer die Extrawurst zu sein bzw. durchsetzen zu müssen. Das ist unglaublich anstrengend und ich hätte nicht gedacht, dass ich so lange Zeit Mühe damit haben würde. Noch heute muss ich mich nicht nur körperlich, sondern auch emotional vorbereiten, wenn ich auswärts eingeladen bin. Der Zuckerjunkie in mir verschwand nämlich nie, und er ist bei jeder Gelegenheit da und wartet darauf, dass ich schwach werde.
Das zweite Problem, das ich noch immer habe, ist das emotionale Essen. Ich bin ein Frust- und Kummer-Esser. Low Carb bzw. LCHF haben mir dabei schon extrem geholfen, da einfach der reine körperliche Hunger wirklich stark in die Schranken gewiesen wurde und jetzt total kontrollier- und überschaubar für mich geworden ist.
Aber leider löst es das emotionale Essen nicht. Da musst du auch Taktiken für dich herausfinden, um damit umzugehen. Mehr dazu findest du übrigens hier (klick!).
Ich würde sagen, ich bin etwa zu 95% erfolgreich, aber manchmal schaffe ich es einfach nicht. Dann esse ich nicht LCHF oder einfach viel zu viel und dann bekomme ich meistens von meinem Körper die Quittung dafür. Aber das ist schon richtig so, denn dann habe ich wieder ein weiteres Argument gegen meinen inneren Schweinehund 😉
Das Schönste an LCHF für mich
Das absolut Schönste an LCHF für mich ist… die Ruhe. Ich bin kein Essenssklave mehr. Ich bin nicht mehr getrieben von dem Gedanken ans Essen. Das war mir früher nie bewusst, bis ich die Ernährung umgestellt habe und gemerkt habe, wie sehr ich auf’s Essen fixiert war.
Dank Low Carb / LCHF habe ich ein viel gesünderes Verhältnis zum Essen, es ist viel entspannter. Und ich spüre jeden Tag, wie gut mir diese Ernährung tut.
Mein Rat an jemanden, der mit LCHF anfangen und durchstarten möchte
Wenn du auch Low Carb / LCHF oder der ketogenen Ernährung eine Chance geben willst, dann tue das unbedingt! Es kann dein Leben nachhaltig verändern und äusserst positiv beeinflussen.
Mein Rat an dich ist deshalb: Lies, lies, lies. Lies alles, was dir vor die Nase kommt. So vermeidest du die typischsten Anfängerfehler. Und: Lass dir von niemandem dreinreden. Glaub mir, ich weiss, wovon ich spreche. Gib dieser Ernährungsform eine Chance und schau einfach, wie es sich für dich anfühlt. Dein Körper sagt dir ganz klar, ob es ihm gut tut oder nicht. Was alle anderen sagen, muss dir egal sein. Die einzige Meinung, die zählt, ist die von deinem Körper.
Daher gibt es nur ein Weg, der ans Ziel führt: Ausprobieren, auf deinen Körper hören, daraus lernen und weiter experimentieren und ausprobieren!
An dieser Stelle möchte ich Karen ganz herzlich für die tolle Blogparade danken. Es tut gut, immer mal wieder einen Blick zurück zu werfen. Das motiviert mich ungemein, genau so weiter zu machen, wie ich es jetzt handhabe.
Wenn du sehen möchtest, was andere so über ihre Erfahrungen berichten, kommst du hier direkt zum Artikel von Karen’s Blogparade.
Wie sieht es bei dir aus? Wie hat Low Carb / LCHF / die ketogene Ernährung dein Leben verändert? Ich bin mega gespannt, was du mir zu berichten hast 🙂
Alles Liebe,
Romina
Ich bin sehr angetan von deinem Bericht. Ich selber fange auch erst an und habe schon gute Erfolge. Ja, das mit der „mehr Energie“ habe ich auch schon bemerkt. Ich werde dich auf jeden Fall mit verlinken, den ja, Lesen Lesen Lesen….das muss ein, nicht nur Fachliches – auch gerne die Berichte anderer, die diese Ernährungsweise für sich gefunden haben, den auch deren Erfahrung bringt einem selber viel! Ich werde mich auch noch hinsetzen und bei der BlogParade mit machen, den die Idee dazu ist wriklich gut.
Hallo Christiane!
Vielen herzlichen Dank für deinen netten Kommentar! Du darfst gerne deinen Bericht hier dann auch angeben – Erfahrungsberichte sind immer sehr toll und inspirierend 🙂
Ich freue mich schon, deinen zu lesen!
Ganz liebe Grüsse,
Romina
Wow, ich bin begeistert!
So ein toller Bericht, und so toll zu lesen, was Du geschafft hast und vor allem: Wie Du mit den Stolpersteinen umgegangen bist und noch umgehst. Danke für diese Einblicke! <3
Das zu lesen ist auch für mich immer wieder eine Motivation, nicht aufzugeben und einfach weiterzumachen – wenn es mal wieder nicht so läuft, wie man selbst will. Und das, obwohl man das ja nun schon ne Weile macht und eigentlich ein alter Hase ist.
Vielen Dank, dass Du Dich beteiligt hast, jetzt bin ich gespannt auf die Reaktionen unserer Leser <3
Von Herzen alles Liebe,
Karen
Liebe Karen
Freut mich, dass er dir gefällt – ich danke dir vielmals, dass du mich gefragt hast 🙂
Ja, ich bin auch schon ganz gespannt… Und freue mich auf die vielen anderen Geschichten!
Ganz liebe Grüsse,
Romina