Ein kleiner Schritt für die Menschheit (oder schier gänzlich unbedeutend), aber ein GROSSER Schritt für mich: ICH TRAGE EIN KLEID! Für einige von euch scheint dies völlig absurd und nicht der Rede wert, aber für mich ist das ein Meilenstein. Ein kleines Wunder passierte bereits letzte Woche, als ich mit meiner Freundin shoppen ging. Ziel des Ausflugs war (zumindest für mich), alle Kleider anzuprobieren die entweder
a) mir total gut gefallen – ob sie figurtechnisch ein „No Go“ sind oder nicht
b) ganz bestimmt nicht gut stehen werden, aber lustig an mir aussehen
c) oder ausgefallene Muster, Schnitte, Farben
… denn ich weiss nicht so recht, was mir steht. Und das wollte ich beim letzten Einkaufen ein bisschen ändern. Ich will mutiger sein, mehr ich – auch in Sachen Mode.
Wenn Einkaufen / Kleider anprobieren (endlich) Spass macht
So viel Spass hat Kleider anprobieren echt noch nie gemacht. Ich kann das wirklich nur jedem mal empfehlen, wirklich rein spasseshalber Kleider shoppen zu gehen 😀 Tipp am Rande: Nehmt dabei nur jemanden mit, dem ihr wirklich vertraut und bei dem es euch nicht verletzt, wenn ihr aus der Kabine kommt und ein herzliches Gelächter entgegenschwallt 🙂
Und das Witzige ist: Beim vielen Lachen verbrennst du ordentlich Kalorien. Ich habe völlig überraschend 1 Jeans, 2 (!!!) Kleider, ein Spaghettitop sowie Accessoires gefunden. Für mich ein unfassbar tolles Ergebnis! Und das Beste daran ist: Nachdem das Wetter wieder warm genug wurde, habe ich mich heute entschieden, eines der beiden Kleider zu tragen – in aller Öffentlichkeit – und zwar zur Arbeit.
Für viele mag das kein grosses Ding sein – schliesslich tragen fast alle Frauen im Sommer Kleider. Aber eben nicht alle. Und die, die nicht dazugehören, verstehen ganz genau, was ich meine.
Seit ich ein Teenager war, habe ich den Sommer gehasst. Da muss man nämlich kurze Sachen anziehen. Nicht aber ich – ich habe auch im Sommer knallhart meine langen Hosen und meine schwarzen T-Shirts angezogen, weil das das einzige war, in dem ich mich wohlgefühlt habe. Kleider und Röcke habe ich gehasst, weil die Haut zwischen den Beinen immer so gereizt und offen war. Und das hat sich bis vor Kurzem leider nie geändert.
Sommer, Sonne, Sonnenschein
Denn zu allem Überfluss habe ich seither stets an Gewicht zugenommen, was, wie wir alle wissen, nicht gerade den Wohlfühlfaktor positiv beeinflusst. Trotzdem habe ich immer wieder Röcke und Kleider gekauft, weil ich sie schön finde, habe sie aber nie wirklich angezogen, weil ich mich schlicht nie wohl darin gefühlt habe.
Und im Sommer ist es einfach so undankbar… Du schwitzt überall und als Frau will man einfach nicht, dass man sieht, dass wir auch schwitzen. Dabei lässt sich das wohl kaum verhindern 😉 Und am liebsten würde man alles verstecken und unter Stoff verdecken. Aber liebe Mädels (und Jungs!) – der Hitzetod kann auch nicht die Lösung sein, oder?
Traut euch und zieht kurze Sachen an, in denen ihr euch wohlfühlt. Kümmert euch nicht darum, was die anderen denken. Wenn ihr euch wirklich wohlfühlt in Sommerklamotten, dann sieht man euch das auch an und dann denkt man höchstens: Manomann, die hat vielleicht ’ne Ausstrahlung! Und alle anderen können euch sowieso gestohlen bleiben.
Und ich weiss, was euch jetzt in den Sinn kommt: Aber ich habe doch nichts anzuziehen! Genau so geht es mir auch (noch).
Denn wenn man mal ordentlich an Gewicht zu- und dann wieder abgelegt hat, hat man folgendes Problem:
Nichts passt!
Ich habe eine Kleiderkommode voll mit Klamotten, aber entweder handelt es sich dabei um alte Stücke, Notkäufe (z.B. Hosen, die einfach irgendwie passen, weil man mal wieder die Hose zwischen den Oberschenkeln durchgewetzt hat) oder Shirts, die man nur irgendwo drunter anzieht, weil sie ohne was drüber einfach be…scheiden aussehen… Ah, und die typischen Kleider die man kauft, weil man denkt, dass sie irgendwann dann schon einmal passen werden.
Kurzum: Ein bunt zusammengewürfelter Haufen, der nicht wirklich zusammenpasst, dessen Einzelstücke zwar irgendwie passen (oder auch nicht), aber nicht so richtig und gefallen tun sie nur, weil sie eben irgendwie passen. Und dann die anderen Sachen, die man schön findet und die auch passen, aber die man nie anzieht, weil man sich darin einfach nicht wohl fühlt.
Zurück bleibt ein Bruchteil vom ganzen Haufen, den man tatsächlich anzieht, weil man sie an sich irgendwie schön findet, die an sich passen und nicht alles unvorteilhaft zur Geltung bringen oder die nicht so sehr zwacken.
Ich habe es satt, die Kommode aufzumachen und nur eine Handvoll Kleider zu sehen, die ich regelmässig und vor allem gerne anziehe. Ich will mich wohlfühlen von Kopf bis Fuss – und da gehören nun auch mal Kleider dazu, die passen, die mir schmeicheln UND die ich schön finde.
Ich habe mir fest vorgenommen, dass ich nur noch Kleider kaufe, die alle drei Voraussetzungen erfüllen: 1. Sie passen jetzt gut (nicht erst dann, wenn ich voller Optimismus denke, dass ich ja noch abnehmen werde), 2. sie sehen an mir gut aus und 3. sie gefallen mir und ich fühle mich wohl darin.
Sei du selbst und steh zu dir!
Deswegen trage ich heute ein Kleid und deswegen ist es auch so eine grosse Sache für mich. Im Sommer 2015, unserem Rekordsommer, war es so heiss, dass ich gezwungen war, kurze Sachen und Röcke anzuziehen. Ich glaube, ich habe letztes Jahr häufiger einen Rock getragen, als in meinem ganzen Leben davor zusammen.
Kleider zu kaufen, die halt nur passen, ist einfach nur doof. Du fühlst dich darin nicht so umwerfend, wie du tatsächlich bist und das ist dir gegenüber nicht fair – egal, welche Grösse du hast. Und Kleider zu kaufen, die nicht passen, ist ebenfalls einfach nur doof und geht gehörig ins Geld. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Kleider ich weggegeben habe, die ich nie anhatte, wird mir beinahe schlecht. Für dieses Geld könnte ich mich jetzt vermutlich komplett neu einkleiden und meine Garderobe zweimal austauschen.
Daher – sei mutig! Du brauchst dich nicht an Moderegeln zu halten (ausser vielleicht Leggins nicht als Hosenersatz zu tragen – da gehört in jedem Fall was drüber!). Ob Querstreifen, Muster, Schnitte – das ist alles komplett egal, solange du dich wohlfühlst, es dir passt und es dir Freude bereitet. Denn genau das strahlst du aus und das ist es, was dich schön macht 🙂
Der Fairness halber möchte ich dir mein neues Kleid natürlich nicht vorenthalten 🙂 Hier ein Foto für dich!
Schreib mir doch einen Kommentar wie du das siehst und schick mir doch ein Foto von einem Outfit, in dem DU dich so richtig sauwohl und wunderschön fühlst. Ich würde mich riesig freuen!
#wearebeautiful
Alles Liebe,
deine Romina
Hey und ein SONNIGES Hallo aus der Pfalz, zuerst habe ich geweint bei Deiner Geschichte im LCHF Magazin… diese hat mich so sehr berührt denn diese Geschichte, Dein Leben, hätte gut meines sein können. Dafür DANKE und nun zu dem Text mit dem Kleid…KLASSE, auch danke dafür, wie einfach doch LEBENSFREUDE sein kann und wie viele Kleider-Altlasten einem nur belasten…ich geh mal „misten“…Kleider mit „Altlast“ Liebe Grüße Sandra
Liebe Sandra!
Gerngeschehen und danke für deine lieben Worte – es freut mich riesig, dass dir beide Beiträge so gut gefallen haben! 🙂
Ich habe auch schon wieder einen Sack voll für die Kleidersammlung… Ausmisten tut einfach gut. Wenn du dann noch deine Lieblingsmusik voll aufdrehst, macht es auch noch Spass!
Ich drück dich aus der Ferne und wünsche dir einen tollen Start ins Wochenende.
Ganz liebe Grüsse,
Romina
Die beiden Kleider stehen dir super und untermauern nur nochmal deine Schönheit, die du schon lange allen mit einem tapferen Lächeln zeigst! Schön, dass du dieses herzliche und ansteckende Grinsen nun auch selbstbewusst in Kleider packen kannst! Der Somner kann kommen – Romina hat gerade erst angefangen ☀️
Bin immer für eine Shoppingtour mit dir zu haben (vielleicht finden wir noch was Gelbes, das mir steht…. Hahahaha)
Ich danke dir von Herzen! Tausend Dank, dass du das mit mir gemacht hast und mir diesen wundervollen Tag beschert hast 🙂
Hehe, ich nehme die Herausforderung gerne an! 😉