Ein Philosophieprofessor machte mit seinen Studenten ein Experiment zum Thema Zeitmanagement: Er nam ein grosses Glas und füllte es mit grossen Steinen. Dann fragte er seine Studenten: „Ist das Glas voll?“ Alle waren sich einig: Ja! Der Professor nahm eine Tüte mit Kieselsteinen und liess sie ins Glas fallen – sie füllten die Löcher, die die grossen Steine hinterlassen hatten. Er fragte nochmal: „Ist das Glas jetzt voll?“ Die Studenten ahnten, worauf er hinaus wollte und verneinten. Der Professor liess etwas Sand in das Glas gleiten und noch immer war das Glas nicht voll – erst, als er es mit Wasser komplett auffüllte.
Was lässt sich aus diesem Experiment schliessen? Es zeigt uns, dass wir die grossen, wichtigen Dinge an erster Stelle ins Glas geben müssen – ansonsten haben sie keinen Platz mehr.
Wir müssen also das, was uns am wichtigsten ist, als oberste Priorität einstufen und diese Dinge dementsprechend in unseren Alltag einplanen – ansonsten gehen sie unter.
Wenn dir ein gesunder Lebensstil also am Herzen liegt, dann solltest du deinen Alltag entsprechend gestalten. Doch es gibt vier Gewohnheiten, die so elementar sind, dass allein eine davon schon enormen positiven Einfluss auf dein Leben haben kann. Sie sind deshalb elementar, weil sie andere positive Gewohnheiten fördern und es dir erleichtern, ein produktiverer, besserer Mensch zu werden.
Diese 4 Gewohnheiten sind die Grundpfeiler eines gesunden Lebensstils
Charles Duhigg, Autor von „The Power of Habit“ und Gretchen Rubin, Autorin von „Better than Before“ sind sich einig: Es gibt sie, die grundlegenden Gewohnheiten, welche die Basis für andere gute Gewohnheiten legen. Sie geben uns die Kraft und die Energie, unsere Gewohnheiten und damit unseren Alltag positiv zu verändern und mehr aus unserem Leben herauszuholen: Dazu gehören Schlaf, Sport, gesunde Ernährung und eine aufgeräumte Umgebung. Sie bilden die nahrhafte Erde, auf der unsere anderen guten Gewohnheiten wachsen.
Diese vier Hauptgewohnheiten pushen sich gegenseitig, fördern den anderen, geben uns Energie und machen uns produktiver. Damit legen sie den Grundstein für andere, positive Gewohnheiten, mit denen wir unser Leben nachhaltig verändern können.
Wenn wir unsere Zeit und unsere Bemühungen in Gewohnheiten legen, die uns vorwärts bringen, schaffen wir es, uns selbst jeden Tag zu verbessern. Dadurch werden wir nicht nur zu besseren Versionen unserer Selbst, sondern sind auch wertvollere Mitmenschen für unsere Partner, Familie und Freunde.
#1: Schlaf
Dass Schlaf wichtig für unsere Gesundheit ist, weiss hoffentlich jeder. Doch hast du gewusst, dass ungenügend und / oder qualitativ schlechter Schlaf unsere Abnahme negativ beeinflussen kann (mehr dazu erfährst du hier)? Mindestens genau so stark ist der Einfluss von Schlaf auf unsere Produktivität: Schlafen wir genug und hat unser Schlaf eine gute Qualität, sind wir wacher, leistungsfähiger und produktiver. Im Schlaf regeneriert sich unser Geist und unser Körper, daher hat Schlaf auch enormen Einfluss auf unsere Stimmung und unsere Gesundheit. Wenn du also leistungsfähiger und gesünder sein willst, solltest du dir unbedingt fixe Schlafenszeiten einrichten.
#2: Sport
Sport stärkt nicht nur unseren Körper und macht ihn widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, sondern er stärkt auch unsere Psyche und macht uns stressresistenter. Nach einer intensiven Sporteinheit ist die Konzentration übrigens sehr hoch, wir können uns wunderbar auf etwas konzentrieren und fokussieren. Demzufolge ist Sport ein perfektes Mittel für alle, die produktiver werden wollen!
Ausserdem solltest du wissen, dass du Energie investieren musst, um mehr Energie zu haben. Das heisst: Ab zum Sport, auspowern und anschliessend vor Energie strotzen und Alles geben 🙂
Abends fällst du dann erschöpft und glücklich ins Bett, was wiederum deinen Schlaf verbessert.
Treibst du regelmässig Sport ist ausserdem die Wahrscheinlichkeit gross, dass du deine Zeit auch in gesunde Ernährung investierst. Zudem achtest du auch eher auf genügend Schlaf, da dir dann die Regeneration vom Training wichtig ist.
#3: Gesunde Ernährung
Ernährst du dich gesund und ausgewogen, profitiert davon dein Körper, dein Geist und deine Seele. Du bist fitter, gesünder, hast ein besseres Immunsystem, bist klarer im Kopf, hast mehr Energie und bist allgemein leistungsfähiger. Auch emotional bist du ausgeglichener.
Wenn du mehr Energie hast, treibst du mit grosser Wahrscheinlichkeit eher Sport und bewegst dich im Allgemeinen mehr. Ausserdem bist du deutlich produktiver, wenn du Nachmittags kein Energieloch mehr hast.
#4: Eine aufgeräumte Umgebung
„Declutter your life, declutter your mind“ – sagt Gretchen Rubin. Und damit hat sie mehr als Recht. Denn: Um dich herum sieht es aus, wie in deinem Kopf drin. Wenn du also unordentlich bist und alles vollgemüllt ist, herrscht auch in deinem Kopf das totale Chaos.
Die Wohnung ist der Spiegel der Seele, sagt man.
Daher ist aufräumen angesagt. Und damit das Chaos nicht wieder die Oberhand gewinnt, solltest du dir unbedingt eine Aufräum-Gewohnheit aneignen. Das gelingt am besten, in dem du dir fix Zeit einplanst fürs Putzen und Aufräumen.
Kennst du schon die 2-Minuten-Methode? Alles was du in 2 Minuten oder weniger erledigen kannst, erledigst du sofort. Keine Ausreden, kein Verschieben. Du wirst überrascht sein, wie viel du damit erledigen kannst 🙂
In einem aufgeräumten und organisierten Umfeld kann dein Geist wandern, Ideen entwickeln und vor allem richtig produktiv arbeiten. Er hat wieder Raum, sich zu entfalten und du wirst merken, dass du viel seltener abgelenkt wirst. Ausserdem wirst du merken, dass du dich viel entspannter, freier und unbekümmerter fühlen wirst. Dein Geist lernt loszulassen und dadurch fällt es dir leichter, alte Probleme zu lösen oder Verletzungen aus deiner Vergangenheit gut sein zu lassen.
Probier es aus, es ist super!
Fazit
Du siehst, diese vier Gewohnheiten sind die grossen Kieselsteine, die du zuerst in dein Glas legen solltest. Doch das bildet erst die Grundlage. Wenn du dich und dein Leben nachhaltig verändern willst, dann musst du diese Entscheidung bewusst jeden Tag treffen – immer wieder auf’s Neue.
Es ist deine Entscheidung
Du entscheidest, ob du dein Leben verbessern willst, oder nicht. Es muss nicht viel sein, 1% am Tag reicht schon.
Um dir das zu verdeutlichen, möchte ich hier einen von mir sehr geschätzten Autor zitieren – James Altucher:
„Improve a little each day. It compounds. When 1% compounds every day, it doubles every 72 days, not every 100 days. Compounding tiny excellence is what creates big excellence. You can’t be a master in one day. You have to improve a little every day. Picasso created 2 works of art a day. That’s 50,000 in a lifetime. It adds up.
„But it’s too late for me!“.
No, it’s not. Compounding creates fast results.
If I read 5 pages a day from non-fiction books, then in a year I will have read 1830 pages of knowledge. And each page I read will build upon the pages I’ve read before. And it’s 1830 pages 99% of people won’t read. Most people don’t pick up a book after age 20. If I write 1000 words a day, then in one day that’s nothing. In one year that’s the equivalent of 6-8 novels.
Also you can also decrease 1% a day. We can say, „aww, it’s only one day. Don’t pressure me!“
Such an easy choice. It seems trivial. 1% up or 1% down. But it sneaks up. And then we’re old and lonely.
Every day matters.“
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„Verbessere dich jeden Tag ein wenig. Es summiert sich nicht nur auf, es verdoppelt sich alle 72 Tage aufgrund des Zinseszins-Effekts. Ein winziges Bisschen Exzellenz, das sich aufsummiert, kreiert unfassbar grosse Exzellenz. Du wirst kein Meister in deinem Fach in nur einem Tag. Du musst dich jeden Tag ein wenig verbessern. Picasso schuf 2 Kunstwerke pro Tag – das sind 50’000 in einem ganzen Leben. Es summiert sich auf.
Und wenn du jetzt sagst: „Es ist zu spät für mich!“ – dann liegst du falsch. Dieser Zinseszinseffekt schafft schnelle Resultate.
Wenn ich jeden Tag 5 Seiten in einem Sachbuch lese, habe ich in einem Jahr 1830 Seiten an Wissen in mir aufgenommen. Und jede Seite die ich lese wird auf den vorherigen aufbauen. Es sind 1830 Seiten, die 99% der Menschen nicht lesen werden – denn die meisten lesen ab einem Alter von 20 Jahren keine Bücher mehr. Wenn ich 1000 Wörter pro Tag schreibe, ist das auf den einen Tag betrachtet nicht viel, aber in einem Jahr entspricht das 6-8 Novellen.
Du kannst dich aber auch um 1% verschlechtern jeden Tag. Du kannst sagen, „ach, heute kommt’s nicht mehr darauf an. Scheiss drauf. Setz mich nicht unter Druck!“
Es ist so eine einfache Entscheidung. Sie scheint trivial. 1% hoch oder 1% runter. Aber es schleicht sich an dich ran und plötzlich sind wir alt und allein.
Jeder Tag zählt.“
Entwickle dich in den vier Hauptbereichen deines Lebens weiter
Du entscheidest, ob du dich verbesserst oder verschlechterst. So oder so: Jeder Tag zählt. Deshalb ist mir auch meine Routine, mein Tagesablauf so wichtig. Du entscheidest, wie du deine Zeit gestaltest. Ob du sie für dich und deine Ziele und Träume einsetzt, oder ob du sie mit Fernsehen und Facebook im Sand verlaufen lässt.
Um nochmals auf James Altucher zurückzukommen: Er versucht, jeden Tag 1% in diesen vier Bereichen seines Lebens zu wachsen (genau so wie ich es jeden Tag auf’s Neue versuche):
Körperliche Gesundheit: Besser essen, besser schlafen, mehr Bewegung.
Emotionale Gesundheit: Sich mit Menschen umgeben, die du liebst und unterstützt und die dich lieben und unterstützen.
Geistige Gesundheit: Jeden Tag kreativ sein, lernen, wachsen. 10 Ideen jeden Tag aufschreiben.
Spirituelle Gesundheit: Meditieren und 10 Dinge finden, für die du dankbar bist.
Für jeden von uns mag der Weg zur Gesundheit in diesen vier Bereichen schlussendlich etwas anders aussehen, doch im Grossen und Ganzen ist das eine tolle Anleitung, in deinem Leben eine positive Entwicklung in Gang zu setzen 🙂
Überlege dir, wie deine körperliche, emotionale, geistige und spirituelle Gesundheit aussieht und mach dir anschliessend Gedanken, wie du dahin kommen kannst. Was steht dir im Weg? Welche Schritte musst du dahin unternehmen?
Den Dingen, die du regelmässig tun willst, solltest du in deinen Alltag einen festen Platz gewähren, so dass sie zur Gewohnheit werden können. Doch zuerst kommen die vier Grundpfeiler, die dir den Weg für all deine anderen Vorhaben ebnen: Schlaf, Sport, eine gesunde Ernährung und eine aufgeräumte Umgebung.
Am besten ist, du nimmst dir einen Wochenplan (zum Beispiel diesen hier) und schreibst mal auf, was du den ganzen Tag so mit deiner Zeit anstellst – und das für eine gesamte Woche. Sei dabei ehrlich zu dir selbst – du musst niemanden beeindrucken.
Dann gestalte dir einen neuen Wochenplan: Fülle ihn mit den ersten vier Gewohnheiten (Schlaf, Sport, gesunde Ernährung und eine aufgeräumte Umgebung bzw. was du dafür tun möchtest), anschliessend mit den Dingen, die dich wachsen lassen und in denen du dich weiterentwickeln willst. Gestalte deinen neue Routine so, wie du in Zukunft sein möchtest.
Denn dein Tag wird zu deiner Woche, deine Woche zu deinem Monat und dein Monat zu deinem Jahr.
Und vergiss nicht: Jeder Tag zählt.
Alles Liebe,
deine Romina
Buchempfehlungen zu diesem Beitrag (Affiliate Links!):
Charles Duhigg: The Power of Habit
Gretchen Rubin: Better than Before
James Altucher: Choose Yourself!
Ich danke dir für diesen tollen (für mich sehr, sehr lehrreichen Blog). Ich habe einige Anregungungen daraus erhalten und werde mir nun auch mal einen Wochenplan zulegen. Mach weiter so!
Alles Liebe
Barbara
Hallo Barbara!
Das freut mich riesig – danke für das Kompliment!
Alles Liebe,
Romina