Die liebe Gesundheitsindustrie: sie möchte uns glauben machen, dass wir ihre Produkte brauchen, damit wir gesund sind, abnehmen und innerlich gereinigt sind. Hier fünf Gründe für euch, warum das alles völliger Mumpitz ist.
Ich persönlich finde es generell unsympathisch, wenn man mir erzählt, ich soll mich doch mal eine Woche oder zwei (!) flüssig ernähren und mich reinigen.
Wie bereits erwähnt, habe ich ja das Metabolic Programm durchgemacht – auch da wird einem empfohlen, zum Start eine Reinigung vorzunehmen. Eines muss ich aber dieser Reinigungsmethode lassen: als Vorbereitung für eine Ernährungsumstellung ist es sicher nicht die schlechteste Idee. Falls ihr aber das gerne und oft tun wollt oder bereits macht, hier einige interessante Fakten für euch, die belegen, dass Entschlacken (und das damit verbundene Leiden) absolut für die Katz ist:
- In den 1930er-Jahren wurde unser Darm vom Arzt Otto Buchinger mit einem Ofen verglichen. Da dieser jeweils Schlacken ansetzte, müsse auch der menschliche Darm von den Ablagerungen gereinigt werden, so seine Schlussfolgerung. Die Muskeln halten den Darm ständig in Bewegung und spezielle Zellen bilden Schleim, so dass die Nahrung optimal durch den Körper abtransportiert werden kann. Ausserdem stösst die Schleimhaut des Dünndarms stetig Zellen ab, damit sich auch garantiert nichts festsetzen kann.
- Schlacken werden gerne auch als chemische und ungesunde Ablagerungen unserer Nahrung angesehen, die sich im Körper festsetzen können. Dazu stellt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) fest: „In einem gesunden menschlichen Körper gibt es keine Ansammlung von Schlacken und Ablagerung von Stoffwechselprodukten. Nicht verwertbare Stoffe werden über den Darm und die Nieren ausgeschieden.“
- Die britische Wissenschaftsorganisation „Voice of Young Science“ hat 2009 den Markt von sogenannten „Detox“-Produkten, also Entgiftungsprodukte, auf deren Wirksamkeit getestet. Keines der Angebote konnte eine Wirkung nachweisen.
- Apropos Detox-Produkte: Ein bekanntes Produkt sind „Entgiftungspflaster“, welche anscheinend über Nacht die Abfallprodukte über die Haut aufnehmen. Die britischen Wissenschaftler haben herausgefunden, dass im Pflaster ein bräunliches Puder enthalten ist, dass sich aufgrund des Fussschweisses über Nacht dann als braune Ablagerungen im Pflaster sehen lässt.
- Gemäss der „DGE“ kann auch dem Heilfasten keine positive Wirkung nachgewiesen werden. Im Gegenteil: nach dem Fasten folgt besonders oft der Jojo-Effekt. Auch wenn man sich beim Fasten super fühlt: der Körper bildet in Notsituationen wie Nahrungsmangel oder bei Unfällen vermehrt Endorphine, damit wir die Krise besser überstehen können. Wenn wir also Fasten, tun wir unserem Körper ganz bestimmt nichts Gutes.
Quellennachweis: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/warum-entschlacken-unsinn-ist-mythos-entgiften-1.1244755