Gewohnheiten bestimmen unser Leben. Den Grossteil davon durchlaufen wir wie ferngesteuert, völlig automatisiert, basierend auf Gewohnheiten. Das hat auch seinen Zweck: Unser Gehirn speichert oft wiederholte Tätigkeiten automatisch ab, weil es so für das Gehirn einfacher wird.
Eine typische Gewohnheitsfalle ist zum Beispiel, wenn du dich fragst, wie du eigentlich nach Hause gekommen bist – und das nicht nach einer durchzechten Nacht, sondern nach einem völlig gewöhnlichen Arbeitstag. Dann ist dein Nachhauseweg zu 100% in deinem Gehirn abgespeichert und du gehst / nimmst / fährst völlig automatisch immer um die selbe Zeit den identischen Weg nach Hause.
Gewohnheiten sind unglaublich mächtig und wenn wir uns ihrer bewusst werden, können wir unser Leben gezielt so gestalten, wie wir uns das vorstellen. Wir können unsere Zeit so nutzen, wie wir wollen.
Gewohnheiten fallen nicht vom Himmel
Klar, am Anfang braucht es Disziplin und Überwindung, aber nach vier Wochen haben wir ein neues Verhalten als neue Gewohnheit implementiert und wir stehen dann wie von selbst frühmorgens auf und ziehen die Sportsachen an, statt eine Stunde lang immer wieder auf „Snooze“ zu drücken.
Mit unseren Gewohnheiten bestimmen wir unser Leben.
Es ist unsere Entscheidung, wie wir die Zeit nutzen, die uns gegeben ist. Leben wir einfach vor uns hin oder nutzen wir unsere Zeit sinnvoll? Da kommen die Gewohnheiten ins Spiel.
Und wenn du jetzt gerade denkst, dass du noch glücklicher sein könntest, hilft dir vielleicht eine der folgenden 10 Gewohnheiten dabei, glücklicher zu werden. In einer Umfrage mit über 5000 Teilnehmern wurden nämlich die 10 Gewohnheiten herausgefiltert, die den grössten Einfluss auf unser Glücksempfinden haben.
Los geht’s! Fangen wir mit der wichgisten Gewohnheit an, die aber am wenigsten von uns tatsächlich umsetzen:
1. Akzeptanz: Uns selbst so nehmen, wie wir sind
Auch wenn wir es viel zu selten tun – es hat einen enormen Einfluss darauf, ob wir glücklich sind oder nicht: Selbstakzeptanz. Wenn wir uns nehmen können, wie wir sind, sind wir zufriedener, mit uns im Reinen und bieten weniger Angriffsfläche nach aussen.
Doch was können wir tun, um uns selbst zu akzeptieren?
- Sei dir selbst dein bester Freund. Wie würdest du mit deiner besten Freundin, deinem besten Freund umgehen, mit ihr / ihm sprechen, sie /ihn ansehen? Eben. Behandle dich selbst so, als wärst du dein bester Freund. Mit Wohlwollen, Freundlichkeit, Geduld und Nachsicht. Denn viel zu oft sind wir innerlich total negativ eingestellt, beschimpfen uns selbst als Idiot. Achte auf deine Gedanken, auf deinen inneren Dialog.
- Erweitere dein Selbstbild. Frage Menschen, denen du vertraust, wie sie dich beschreiben würden, was sie an dir schätzen und was sie als deine Stärken erachten. Manchmal wirken wir auf andere nämlich ganz anders, als wir denken. So erhältst du ein realistischeres Bild von dir selbst.
- Nimm dir Zeit für dich – in absoluter Stille. Horche in dich hinein, versuch herauszufinden, wie du dich gerade fühlst und versuch, dich so zu akzeptieren, wie du bist.
- Du bist gut genug. Viele von uns haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Schreib dir das auf deinen Badezimmerspiegel, mach dir eine tägliche Erinnerung auf deinem Handy oder sag es dir einmal am Tag: Ich bin gut genug.
2. Geben: Anderen Menschen helfen und Gutes tun
Wir wissen schon lange, dass wir uns besser fühlen, wenn wir anderen Gutes tun. Und ja, daraus kann man durchaus eine Gewohnheit machen. Damit meine ich nicht Geld oder alte Kleider zu spenden (obwohl das natürlich auch etwas Gutes ist): Ob du dich ehrenamtlich beschäftigst, einmal am Tag einer fremden Person ein Kompliment machst oder dir einmal in der Woche fix Zeit nimmst, jemandem eine Freude zu machen. Eigentlich ist es ganz einfach. Alles was es braucht, ist eine bewusste Entscheidung und etwas Zeit.
Ich zum Beispiel notiere mir kleine Dinge in der Agenda, die meinen Freunden und Bekannten wichtig sind, zum Beispiel Prüfungsdaten, ein schwieriger Arzttermin, ein Vorstellungsgespräch oder der geplante Geburtstermin. Wenn du dann kurz nachfragst oder viel Glück wünschst, bereitest du mit einer solch kleinen Geste schon viel Freude und kannst gleichzeitig die Beziehung zu deinen Mitmenschen enorm vertiefen.
Oder wie wäre es, wenn du deinem Schatz einmal in der Woche ganz bewusst etwas Liebes machst? Z.B. ein entspannendes Bad einlassen, eine schöne Massage geben oder ein leckeres Abendessen kochen? Solche Dinge und Gesten bereichern nicht nur das Leben des „Beschenkten“, sondern auch dein Eigenes ungemein.
3. Verbindungen: Beziehungen eingehen und pflegen
Wir Menschen sind und bleiben Rudeltiere – wir brauchen Beziehungen zu anderen Menschen, um glücklich sein zu können. Doch für unser Glück müssen Beziehungen auch gepflegt werden. Das braucht Zeit und Aufmerksamkeit und ist nicht immer leicht. Denk daran: Lieber wenige, intensive und tiefe Freundschaften, statt viele oberflächliche Beziehungen! Und manchmal müssen wir uns für unser Glück auch von negativen Beziehungen lösen.
Mein Tipp: Von Zeit zu Zeit die bestehenden Beziehungen prüfen und analysieren. Was kannst du verbessern? Was gibt dir diese Beziehung? Geht es dir besser mit oder ohne diese Person in deinem Leben? So investierst du nur Zeit in die Menschen, die dir gut tun und wirklich wichtig sind und du hast dafür ein Netz von Menschen, die dir Rückhalt geben.
4. Bewegung: Den Körper fit und gesund halten
Beim Sport schütten wir Endorphine aus, wir fühlen uns gut und wirken einem zu hohen Stresslevel entgegen. Welchen Sport du machst oder ob du einfach nur Spazieren gehst spielt dabei eine untergeordnete Rolle – Spass soll es machen. Wenn es unserem Körper gut geht, geht es auch unserem Geist gut. Das gilt aber nicht nur für die körperliche Betätigung, sondern auch für die Ernährung. Wenn wir gesund sind, sind wir happy. Oder anders gesagt: Sind wir krank, fällt es uns schwer, glücklich zu sein. Daher sollten wir uns gesund ernähren und uns bewegen, damit unsere Gesundheit unserem Glück nicht im Wege steht.
5. Dankbarkeit: Das Schöne in unserem Leben sehen
Dankbarkeit ist enorm wichtig für unser Glücksempfinden. In einer Studie fand man heraus, dass wenn man 30 Tage lang täglich eine Dankbarkeitsübung macht, man sich nach diesen 30 Tagen 25% glücklicher fühlt. Und dafür braucht es wirklich nicht viel, sondern nur eine Minute. Diese Minute hat mein Leben enorm verbessert!
So geht die Dankbarkeitsübung:
Abends, bevor du einschläfst, sag dir selbst drei Dinge, für die du dankbar bist. Am Anfang wirst du dir vielleicht etwas doof vorkommen und es wird schwierig sein, aber es lohnt sich. Besonders an den Tagen, an denen alles schief zu laufen scheint, ist die Übung ganz besonders wichtig.
Du wirst sehen, dass du mit viel offeneren Augen durch’s Leben gehst, (wieder) Freude an den kleinen Dingen entwickelst und positiver eingestellt bist.
6. Richtung: Ziele haben, auf die man sich freut
Du musst nicht die Welt retten wollen – aber Ziele im Leben geben dir einen Sinn und sie spornen dich an, jeden Tag dein Bestes zu geben. Ziele bringen dich vorwärts und lassen dich wachsen; und genau DAS macht dich glücklich.
7. Ausprobieren: Ständig Neues entdecken und Neues lernen
Sei wieder neugierig, wie früher, als du noch klein warst. Sieh die Welt mit Kinderaugen, sei neugierig, probier Neues aus, lerne und entdecke! Nur so kannst du wachsen. Und wer innerlich wächst, ist glücklich. Denn unser Gehirn liebt Herausforderungen, alles, was neu ist, gibt uns einen kleinen Kick.
Du weisst nicht, wo du anfangen sollst? Frage dich: Was wolltest du schon immer mal ausprobieren? Was hat dich von klein auf fasziniert? Was sind deine Träume? Was steht auf deiner Bucket List?
Die Antworten darauf sind sehr gute Hinweise, denen du nachgehen solltest. Und wenn du Angst bekommst, ist das ein guter Hinweis, dass die Richtung, die du gehen willst, stimmt 🙂 So wachsen wir nicht nur, wir geniessen unser Leben in vollen Zügen, verwirklichen Träume und füllen unser Leben mit Abenteuer, Spass und unvergesslichen Momenten.
Ein glücklicher, erfüllter Mensch tritt immer wieder aus seiner Komfortzone – weil er glücklich bleiben will.
8. Widerstandsfähigkeit (Resilienz): Lernen, immer wieder aufzustehen
Resilienz, also Widerstandsfähigkeit, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten bzw. Eigenschaften, die wir in der heutigen Zeit haben können. Wir sind von Stress umgeben, von negativen Ereignissen – da ist es schwierig, den Alltag positiv zu bewältigen.
Wenn du ein Ziel vor Augen hast: Lass dich nicht vom Weg abbringen, lass dich von Widerständen, Widrigkeiten und Steinen auf deinem Weg nicht davon abhalten, weiter zu gehen.
9. Zuversicht: Verfüge über eine positive Grundhaltung
Patric Heizmann hat vor einiger Zeit einen tollen Spruch veröffentlicht:
„Der Pessimist ärgert sich, dass ihm ein Vogel auf den Kopf gekackt hat – der Optimist ist froh, dass Kühe nicht fliegen können.“
Als ich diesen Spruch gelesen habe, musste ich ziemlich lachen. Aber es steckt viel Wahres darin. Und um ganz ehrlich mit dir zu sein: Es ist anstrengend, optimistisch zu sein und in Allem etwas Gutes zu sehen. ABER: Es lebt sich deutlich angenehmer, als wenn man nur vor sich hin nörgelt.
Du willst kein kritischer, verbitterter Dauernörgler sein, du willst doch viel eher ein positiver Mensch sein, bei dem man sich freut, wenn er kommt, statt froh zu sein, wenn er geht – oder?
In allem, was uns widerfährt, steckt etwas Gutes – auch wenn wir es nicht von Anfang an erkennen können.
10. Bedeutung: Teil von etwas Grösserem sein
Glaube und Spiritualität können uns Halt und Sicherheit geben; sie helfen uns, schwierige Situationen zu meistern. Ausserdem fühlen sich viele mit der Welt verbundener, wenn sie gläubig bzw. spirituell sind, was uns wiederum zufriedener und glücklicher macht.
(An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich damit keine spezielle Religion oder Glaubensrichtung meine, es geht mir schlicht darum, dass wer seinen Glauben oder seine Spiritualität gefunden hat oder an eine höhere Macht glaubt, sich damit aufgehobener und sicherer fühlt. Wenn du einer Religion angehörst, freut mich das für dich, es muss aber nicht heissen, dass du einer Religion angehören musst, um glücklicher sein zu können.)
Ich hoffe, ich konnte dich mit diesen 10 Punkten ein klein wenig inspirieren. Vielleicht sind ein paar dabei, die du mal ausprobieren möchtest oder die du dir einfach zu Herzen nehmen willst?
Welche Gewohnheiten machen dich glücklich? Schreib mir einen Kommentar, ich bin gespannt! 🙂
Alles Liebe,
deine Romina
Quelle: http://www.spring.org.uk/2014/03/10-simple-habits-proven-to-make-you-happier.php
Liebe Romina, das ist ein ganz wunderbarer Post. Lachen musste ich bei den Verwandten, die auf dem Bild das erste Schwert hochhalten. Gary Vaynerchuk hatte neulich einen Talk auf FB mit einem jungen Mann, der seine Eltern als größtes Hindernis sah. Ich kenn das auch: unsere liebsten können die größten Bremsen und auch die größten Förderer sein. Je nachdem. Und wir selbst können das auch 🙂 LG Nadja
Liebe Nadja!
Danke für die Blumen 🙂 Ja, da geb ich dir vollkommen Recht! Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir unsere Mitmenschen bzw. mit wem wir unsere Zeit verbringen, sehr sorgfältig auswählen, denn sie beeinflussen unser Leben enorm – auf die eine oder andere Weise.
Ganz liebe Grüsse,
Romina